1800: Die Geschichte des Gesellenturms in Koblenz-Ehrenbreitstein

Nach einer Renovierung wurde der Turm ab 1845 an Maler, Generäle und Familien vermietet. Die Mietpreise lagen anfangs bei 22,50 Mark und stiegen später sogar auf 45 Mark monatlich. Da noch keine Wasserleitungen verlegt waren, musste Wasser in Fässern gesammelt oder vom weit entfernten Brunnen geholt werden. Der Küchenherd qualmte so sehr, dass das Essen nur auf Petroleumkochern zubereitet werden konnte. Trotz der Mängel ließ sich der Turm dank eines kleinen Gartens und der Wohnungsknappheit gut vermieten. Da der Garten aber an einer Stelle des ehemaligen Friedhofs lag, fand man beim Umgraben immer wieder Knochen.

Der Bogengang diente jetzt als Verbindungsgang zu dem 1805 gebauten Haus auf dem Kirchplatz. Mitte des 19. Jh. musste der Tragebogen teilweise erneuert werden. Zu erkennen ist das neu angesetzte Mauerwerk sowie die Reste eines Hauses, welches Mitte des vorigen Jahrhunderts als Hinterhaus zwischen den Turm und Bogengang gebaut wurde. 1944 wurde es mit der Hl. Kreuzkirche zerstört.